Zwischen Entschleunigung, dem Comeback der alten Handwerkskunst und unserem Bedürfnis nach natürlichen Materialien liegen gewebte Stoffe als Wanddekoration voll im aktuellen Herbst-Trend. Weben ist eine tolle Aktivität zur Entspannung, die es dir erlaubt, mit eigenen Händen etwas herzustellen und gleichzeitig eine schöne Dekoration für deine Wände zu erschaffen, ohne dass du Massenware kaufen musst und am Ende den gleichen Wandbehang wie dein Nachbar hast. Wir stellen dir hier einen Webrahmen zum Selbstbauen vor.
Webfreunde und Heimwerker, wir spannen euch nicht länger auf die Folter und verraten euch hier, was ihr tun müsst.
Für die Herstellung deines Webstuhls benötigte Materialien:
Um den Webstuhl zu bauen, brauchst du:
- eine geschliffene Kiefernleiste, quadratisch (hier 24 x 24 x 200 mm) für die kleine Version oder einen klappbaren Holzbock für die XXL-Version
- Flachkopfstifte 2,0 x 45 mm
- einen Hammer
- einen Bohrschrauber und einen Holzbohraufsatz von 2 mm
- ein flaches Lineal
- einen Zimmermannsbleistift
Für den kleinen Webrahmen haben wir zudem eine Gehrungszwinge verwendet, die sehr nützlich für perfekte rechte Winkel (aber nicht unbedingt erforderlich) ist.
Zum Weben brauchst du noch:
- feines (nicht elastisches und reißfestes) Garn für den Kettfaden
- verschiedene Stücke Wolle, Garn, Bast … für den Schussfaden
- eine Schere
- und, falls möglich, einen groben Kamm, eine Wollnadel, einen dünnen Balsaholzstab, ein Stäbchen oder ein Lineal
Wie baust du deinen Webrahmen?
Die Methode ist für beide Modelle dieselbe. Der einzige Unterschied besteht darin, dass für den großen Webrahmen die ersten beiden Schritte wegfallen, da wir einen Holzbock als Rahmen verwenden werden. In dem Fall kannst du direkt zu Schritt 3 springen.
Schritt 1: Die Rahmenleisten zuschneiden
Wähle die gewünschte Größe für deinen Rahmen und schneide die Leisten zu. Wir haben einen Rahmen von 30 x 40 cm gebaut. Dazu haben wir vier Leisten zugeschnitten: zwei zu 30 cm und zwei zu 37,6 cm (Rahmengröße – Breite der Leiste).

Damit sich die Leisten deines Rahmens beim Weben nicht drehen, solltest du das folgende Bauschema befolgen.
Säge jede Leiste in der richtigen Größe zu.

Schleife die Ecken und Seiten unbedingt etwas ab, damit die Wolle später nicht am Rahmen hängen bleibt.
Schritt 2: Den Rahmen montieren
Positioniere deine Leisten rechtwinklig und bohre an der Ecke kleine Löcher vor, um ein Aufspalten des Holzes beim Schrauben zu verhindern.

Hier verwenden wir eine Gehrungszwinge, die perfekte rechte Winkel möglich macht und die Montage vereinfacht, aber du kannst auch darauf verzichten.
Schraube dann die 4 Ecken aneinander.

Schritt 3: Die Position der Nägel markieren
Setze nun an den horizontalen Leisten oben und unten an deinem Rahmen alle 1 cm eine Markierung.

Bohre jedes Loch mit einem 2-mm-Holzbohrer vor. Es reicht, wenn du einfach die Stelle des Nagels markierst. Bohre mit deinem Bohrer nur wenige Millimeter tief (sonst hält der Nagel möglicherweise nicht gut).
Schritt 4: Die Nägel einsetzen

Es geht in den Endspurt für den Webrahmen. Schlage dann einen Nagel pro Markierung ein. Um die Durchführung der Kettfäden zu erleichtern, empfiehlt es sich insbesondere bei sehr breiten Nagelköpfen, jeden zweiten Nagel etwas tiefer einzuschlagen.

Fertig ist der Webrahmen!
Wie verwendest du deinen Webrahmen?
Beim Weben entsteht das Gewebe durch rechtwinklige Verflechtung zwischen den Kettfäden (diejenigen, die am Rahmen befestigt werden) und den Schussfäden, die beim Weben hindurchgeführt werden.

Den Webrahmen vorbereiten
Zuerst ziehen wir also den Kettfaden auf. Verwende einen feinen, starken, nicht elastischen Faden und knote ihn an den ersten Nagel.

Führe den Faden zum ersten Nagel auf der anderen Seite und dann zurück über den zweiten Nagel auf derselben Seite. Führe den Faden zurück zur gegenüberliegenden Leiste und fahre immer so fort.
Dein Kettfaden muss straff geführt sein. Ziehe den Faden ruhig fest, bevor du ihn am Schluss festknotest.

Und schon ist dein Webrahmen zum Selbstbauen fertig.
Bevor du mit dem Weben beginnst, schiebe ein Lineal oder einen Stab zwischen den Fäden hindurch: einen Faden oberhalb, einen Faden unterhalb und so weiter.

Hebe dann das Lineal an und schiebe ein gerade abgeschnittenes Stück Karton unter das Lineal. Schiebe das Ganze an den unteren Rand des Rahmens: Es wird dir als Rand dienen.

Die Grundlagen des Webens
Und so beginnst du mit dem Weben: Wähle deinen ersten Faden, schneide ein relativ langes Stück ab und führe es über den ersten Faden hinüber, dann unter dem zweiten hindurch, über den dritten hinüber, unter dem vierten hindurch und so weiter, bis du an die andere Seite gelangt bist.

Für die zweite Reihe machst du dasselbe, nur umgekehrt: Wenn du unter dem ersten Faden durchgegangen bist, gehst du jetzt oberhalb des zweiten Fadens weiter usw. Wenn du das Lineal zwischen den Fäden belassen hast, kannst du es ein Stück weiter oben aufstellen und dir so das Durchführen des Fadens erleichtern. Du kannst auch eine Woll- oder Webnadel zum Durchführen des Fadens verwenden.

Schiebe nach Abschluss jeder Reihe die Reihen deines Werks entweder mit der Hand oder mit einem großen Kamm nach unten zusammen.

Fahre auf diese Weise fort – abwechselnd Fäden oben und unten durchführen und dann in der nächsten Reihe umgekehrt – bis die entstandene Stoffbahn die gewünschte Höhe erreicht hat.

Du kannst auch verschiedene Fadenarten zu verwenden, die sich in Material, Dicke und Farbe unterscheiden. Probiere verschiedene Materialien aus. So lassen sich Stoffreste gut verwerten.

Abschluss des Wandgewebes
Wenn du mit dem Weben fertig bist, verknote die Fäden auf der Rückseite oder führe sie mit einer Wollnadel unter den Maschen hindurch.

Jetzt kommt der Moment, um das Webstück aus dem Rahmen herauszunehmen. Löse zuerst die Kettfäden oben.

Führe einen Holzstab durch die Schlaufen des Kettfadens, um das Aufhängen an der Oberseite zu erleichtern.

Schneide die Fäden an der Unterseite des Webstücks auf.

Knote sie anschließend paarweise zusammen.

Voilà – dein Webstück ist fertig! Jetzt musst du nur noch den richtigen Platz dafür in deiner Wohnung finden.

Wir hoffen, du hattest Spass mit deinem Webrahmen zum Selbstbauen und deinem ersten Webstück.
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